Liebe |
06. Dezember 2021
Wer online datet, ist in der Regel auf der Suche nach einer festen Partnerschaft. Doch der Wunsch nach einer intakten Beziehung schließt die Angst vor einer festen Bindung nicht gleich aus.
Jede Beziehung bringt ihre Hürden, ihre Höhen und Tiefen mit sich. Doch wenn man bereits vor Beginn der Beziehung Ängste vor dieser Herausforderung hat und sein Gegenüber auf Abstand hält, dann kann man von einer Bindungsangst sprechen. Hierbei hat der Betroffene Angst, eine innige Liebesbeziehung mit Gefühlen, Nähe, Geborgenheit und Intimität einzugehen. Unverbindliche Dates und Sex sind dabei seltener das Problem, doch für eine vollwertige Partnerschaft reichen das Vertrauen in den Anderen und das eigene Selbstvertrauen häufig nicht aus.
Aufgrund unserer frühen Gründung im Jahr 2000 und der damit einhergehenden, langjährigen Erfahrung, können wir mit Stolz behaupten bereits einige Single-Mamas und Single-Papas sowie Menschen mit Familiensinn zusammengeführt zu haben. Einige Beispiele dafür kannst du in unseren Lovestories...
Häufig standen Betroffene von Bindungsängsten in ihrer Kindheit in einer großen Abhängigkeit von ihren Eltern. Unabhängig davon, ob sie im Nachgang einen Bruch mit ihren Eltern erlebt haben oder nicht, kann dies dazu führen, dass man Angst davor hat, sich in eine zu tiefe emotionale Bindung und damit in eine Abhängigkeit in Bezug auf eine bestimmte Person zu begeben. Aber auch unzählige andere Gründe wie eine vorangegangene verletzende Liebesbeziehung oder der Verlust eines geliebten Menschen können mögliche Gründe sein.
1. Nähe vs. Distanz
Innerhalb einer Beziehung schwankt eine Person mit Bindungsangst häufig zwischen Nähe und Distanz. Ihr hattet eine wunderschöne gemeinsame Nacht und am nächsten Morgen hältst du es nicht mehr bis zum Frühstück aus, sondern möchtest den Ort am Liebsten fluchtartig verlassen? Das ist ein eindeutiges Zeichen dafür, dass du Angst hast, emotionale Nähe und tiefere Beziehungen zuzulassen. Häufig beenden Menschen mit Bindungsängsten bestehende Beziehungen ebenfalls, wenn es darum geht, sich auf weitere Schritte einzulassen – Bekenntnis zur Beziehung, Hochzeit, gemeinsame Kinder, Zusammenziehen,…
2. Distanz ohne Nähe
Nicht alle Menschen mit Bindungsangst schaffen es überhaupt, emotionale Nähe zuzulassen, womit der Punkt „Nähe vs. Distanz“ verfällt. Einige bauen sich eine Mauer aus Distanz auf und umgehen somit die emotionalen, intimen Momente. Dabei flüchten sie sich oft in andere Dinge wie Arbeit, Hobbys, Freundschaften und Affären, um dem Partner auszuweichen.
3. Dominanz
Das Gegenüber hat bei bindungsängstlichen Partnern keine Chance, mehr emotionale Nähe, mehr Liebe einzufordern. Dieser ist nämlich diesbezüglich nicht kompromissbereit, da das eigene Wohl und der eigene Schutz Vorrang haben. Viele Partnerschaften leiden selbstverständlich unter diesem Ungleichgewicht, denn wenn alle Versuche und Anstrengungen bei dem Aufbau einer Liebesbeziehung ins Leere laufen, kann das für den liebenden, emotionalen Partner sehr zerreißend sein.
4. Unerfüllte Erwartungshaltungen
Wie in einer Beziehung üblich, möchte der Partner Pläne schmieden. Bevorstehende Treffen mit Freunden und Familie, Urlaube und vieles mehr lösen bei dem anderen Partner mit Bindungsangst ein Gefühl von Zwang und Druck aus. Bindungsängstliche Menschen legen einen großen Wert auf Freiheit und Freiräume, wodurch sich der Partner schnell allein gelassen fühlt. Häufig werden sich bis zuletzt weitere Optionen offen gehalten oder das Treffen wird im letzten Moment abgesagt. Dadurch werden die Erwartungen einer „normalen“ Liebesbeziehung nicht erfüllt.
Partner von bindungsängstlichen Personen fühlen sich wie bereits beschrieben häufig allein gelassen. Erwartungen werden nicht erfüllt, man fühlt sich zurückgewiesen und sucht die Schuld bei sich. Wird die Schuldsuche bei sich selbst zu groß, können sich auf dieser Seite Verlustängste entwickeln. Was kannst du also tun, um dem entgegenzuwirken? - Durchatmen und gelassen bleiben. Das ist natürlich leichter gesagt als getan, doch wenn man bindungsängstliche Personen zusätzlich unter Druck setzt und ihnen somit das Gefühl gibt, sie in ihrer Freiheit einzuschränken, verschlimmert sich die Situation.
Wie mit vielen Ängsten und Problemen ist es wichtig, dass man voller Überzeugung etwas an seiner Situation ändern möchte. Hilfe bieten dabei zum Beispiel Fachliteratur, offene Kommunikation und in den nächsten Schritten eine Psycho- oder Paartherapie um eure Liebe zu stärken. Das Verständnis des Partners für die bindungsängstliche Person spielt dabei ebenfalls eine große Rolle, denn ohne dieses wird es der oder dem Betroffenen noch schwerer fallen, sich zu öffnen und den Mut zu fassen, etwas an der Situation zu ändern.
Quellen:
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